KI-Revolution – was bleibt, wenn die Blase platzt?
In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich die Wirtschaft durch KI bereits transformiert hat, warum einige Versprechen der KI-Revolution hinter den Erwartungen zurückbleiben und was uns in naher Zukunft erwartet. Sie erhalten praxiserprobte Tipps, worauf Sie bei der KI-getriebenen Transformation achten müssen, um das Momentum mitzunehmen und die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens zu erhalten bzw. auszubauen.
Dieser Artikel basiert auf fünf Meta-Studien und auf Projekt-Erfahrungen der letzten 7 Jahre.
Folgende Studien habe ich als Grundlage genommen:
„Digitalisierung und Wandel der Beschäftigung“ DiWaBe 2.0 (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2025)
„The impact of AI on the workplace: Evidence from OECD case studies“ (OECD 2023)
„Künstliche Intelligenz als Wettbewerbsfaktor für die deutsche Wirtschaft“ (IW Köln 2025)
“Wie wird KI die Produktivität in Deutschland verändern?” (IW Köln 2025)
“Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit: Wie KI eine nachhaltige Zukunft ermöglichen kann” (PwC 2025)
1. Was leistet KI heute in der Wirtschaft?
1.1 Status Quo bei der KI-Nutzung in deutschen Unternehmen 2025
KI Transformationseffekte bleiben in der Realität hinter den Erwartungen zurück. Das Potenzial ist weiterhin real und wurde korrekt eingeschätzt. Was fehlt, ist das Fundament und darum muss bei den Prognosen der zeitliche Rahmen angepasst werden. Also kein kurzfristiger „KI-Boost“ auf Volkswirtschaftsebene.
| Erreichten Effekte (laut Studien) 4484_855ddf-5f> | Was (noch) nicht erreicht wird 4484_9e60af-ce> |
|---|---|
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Punktuelle Automatisierung von Routineaufgaben |
Durchgehende Prozessautomatisierung |
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Moderate Effizienzgewinne |
Breite Produktivitätszuwächse |
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Verbesserungen bei Sicherheit, Qualität und Prozessstabilität |
Ersatz ganzer Berufsbilder |
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Unterstützung bei komplexen Tätigkeiten (Schreiben, Analyse, Programmierung) |
Schnelles Skalierung von KI im Mittelstand |
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Entlastung durch Chatbots, Bildanalyse, Prognosen |
Massive volkswirtschaftliche Wachstumseffekte |
Unternehmen und Investoren erwarten skalierbare KI-Automatisierung. Tatsächlich wird KI derzeit nur in abgeschlossenen Bereichen produktiv eingesetzt, da die grundlegende Infrastruktur fehlt. Die Nutzung ist stark auf große Firmen konzentriert, KMU bleiben überwiegend auf der Strecke. Produktivitätsgewinne existieren, liegen jedoch unter den Erwartungen. Aktuellen Einschätzungen zufolge wird das geschätzte Produktivitätswachstum bis 2030 bei 0,9 % jährlich liegen.
Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, welche Hemmnisfaktoren zu dieser Diskrepanz zwischen Erwartungen und der Realität führen.
1.2 Wieso bleibt KI-Automatisierung hinter Erwartungen zurück?
Ein wesentlicher Grund ist die lückenhafte formale Implementierung von KI-Systemen in den Betrieben. Diese hinkt der tatsächlichen und gewünschten Nutzung durch die Beschäftigten hinterher. Viele Unternehmen setzen KI nur punktuell und oberflächlich ein, häufig mithilfe kostenloser Tools, anstatt in tief integrierte Systeme zu investieren.
Nur ein kleiner Anteil (sechs Prozent) der befragten Unternehmen nutzt KI in mehreren Unternehmensbereichen. Die möglichen Hemmnisse, habe ich für Sie in vier Dimensionen unterteilt: technologische Herausforderungen, strukturelle und regulative Hemmnisse, wirtschaftliche Hemmnisse sowie psychosoziale Hemmnisse.
1.2.1 Technologische Herausforderungen bei KI-Implementierung
Mangelnde Datenqualität: Ein zentrales Hemmnis für die Entwicklung und Nutzung von KI ist die Verfügbarkeit von Daten. Unternehmen fehlt oft der Zugang zu qualitativ hochwertigen Daten, die für KI-Automatisierung zentral sind.
Mangelnde Prozessstandardisierung: Um Prozesse automatisieren zu können, müssen diese erst standardisiert werden. Die Workflows müssen exakt beschrieben werden, mit möglichen Fehlerquellen, Engpässen und damit zusammenhängenden Kontrollpunkten und konkreten Interventionsanweisungen.
Leistungsfähige digitale Infrastruktur: Deutschland hat großen Nachholbedarf beim Ausbau der Rechenzentrumsinfrastruktur und hinkt beim Ausbau der Glasfaserinfrastruktur europaweit hinterher.
1.2.2 Strukturelle und regulative Hemmnisse bei KI-Implementierung
Fachkräftemangel und Weiterbildung: Es fehlt an unternehmensinternen Kompetenzen im Bereich KI. Ohne entsprechende Weiterbildung kann KI nicht erfolgreich eingesetzt werden. KI-Kompetenzen erzeugen nur als Zusatzqualifikation einen Mehrwert, wenn sie mit den im Unternehmen sonst benötigten operativen und organisatorischen Fähigkeiten kombiniert werden.
Regulierungsdichte: Im internationalen Vergleich sind Deutschland und andere europäische Staaten stark reguliert, während stark wachsende Datenmärkte wie die USA und China einen niedrigeren Grad der Regulierung aufweisen. Vor allem für KMU ist es herausfordernd, die verschiedenen europäischen Digitalregulierungen (AI Act, DSGVO, Data Act) in den internen Abläufen zu berücksichtigen.
Unausgereifte Change-Prozesse: Zwar wird intensiv mit Use Cases experimentiert, doch die KI-Start-ups in Deutschland sind stark unterfinanziert, was die Entwicklung verlangsamt.
1.2.3 Wirtschaftliche Hemmnisse bei KI-Implementierung
Wirtschaftlicher Nutzen unklar: Viele Unternehmen (62,7 Prozent) nennen den schwer einzuschätzenden Nutzen von KI als Hemmnis für die Einführung. Der ROI ist oft unklar, daher investieren Firmen defensiv.
Die jüngsten Krisenerfahrungen sowie die spürbar gewachsene Wahrscheinlichkeit von Tail Risks haben die Investitionsbereitschaft stark negativ beeinflusst.
1.2.4 Psychosoziale Hemmnisse bei KI-Implementierung
Ein fehlender sozialer Dialog und eine unklare interne Kommunikation können die Einführung bremsen. Die Arbeitsrealität einzelner Abteilungen innerhalb eines Unternehmens ist oft eine Blackbox. Wenn die Unternehmenskultur keine konstruktive Kommunikation fördert, hängt der benötigte Austausch von der zufälligen Initiative einzelner Akteure ab.
Akzeptanzbarrieren in Belegschaften: KI-Automatisierung kann nur gelingen, wenn Menschen sie akzeptieren, verstehen und in ihre Arbeit integrieren. Fehlende Beteiligung und Weiterbildung erzeugen Widerstände und bremsen Projekte aus.
Solow-Paradoxon: Die Erfahrungen mit früheren Phasen der Digitalisierung und deren als überschaubar wahrgenommene Auswirkungen auf die Produktivität (bekannt als Solow-Paradoxon) dürften auch bei KI-Implementierung einen negativen Einfluss auf die Entscheidungsträger haben.
1.3 Kurzeinordnung der Studienlage zur KI-Nutzung in deutschen Unternehmen
Der Anpassungsdruck auf Unternehmen ist bereits spürbar. KMU können bereits heute massiv von Automatisierungen durch KI profitieren. Gleichzeitig werden sie mittel- und langfristig aber zu den größten Verlierern gehören, wenn sie keine nachhaltigen, skalierbaren Daten-, Organisations- und Prozessstrukturen einführen.
Was wir beobachten, ist: Es gibt keine pauschalen Lösungen. Die Prozesse, die mithilfe von KI automatisiert werden können, unterscheiden sich von Unternehmen zu Unternehmen, da sie von den Aufgaben, Organisationsstrukturen und der technischen Infrastruktur abhängig sind. Für den Erfolg sind der Wille und die finanzielle Unterstützung durch die Führungsetage, eine gute Zuarbeit durch die Belegschaft sowie KI-Experten, die Automatisierungen entwickeln, testen und implementieren können, entscheidend.
Im nächsten Kapitel gibt es einen kurzen Einblick darüber, welche Prozesse sich absehbar durch die KI dauerhaft verändern werden.

2. KI – gekommen, um zu bleiben
Künstliche Intelligenz wird ein fester Bestandteil unserer Arbeit werden. Diese Entwicklung ist nicht aufzuhalten. In diesem Kapitel habe ich auf Basis von Studienergebnissen und unserer Erfahrung beispielhaft dargestellt, welchen Einfluss KI bereits hat und dauerhaft haben wird. Dies ist lediglich ein mittelfristiger Ausblick. Er basiert auf den bereits realen Auswirkungen der KI auf die Arbeitswelt und soll Ihr Gespür für Tendenzen und Relevanz schärfen. Ich habe die Auswirkungen für die Mikro-, Meso- und Makroebene eines beispielhaften mittelständischen Unternehmens getrennt voneinander betrachtet.
2.1 Veränderung der Tätigkeiten und Kompetenzen durch KI (Mikroebene)
Damit KI bei der operativen Arbeit effektiv eingesetzt werden kann, muss die anwendende Person über ein tieferes Prozessverständnis verfügen, das Prompting beherrschen und analytisch arbeiten. Der Mensch übernimmt die Rolle des Projektleiters, Ausbilders und Qualitätsprüfers, während die KI die operativen Aufgaben erledigt.
2.1.1 Prozessverständnis
Die genutzten KI-Tools können zwar bestimmte Arbeitsbereiche abbilden, sind aber nicht auf bestimmte Berufe oder Aufgaben spezialisiert. Das erforderliche Hintergrundwissen muss das Teammitglied daher im Vorfeld selbstständig eingeben. Dafür ist ein tieferes Prozessverständnis erforderlich, denn Jahre der Ausbildung und Berufserfahrung lassen sich nicht mit einem Knopfdruck übertragen. Die Aufgaben müssen simpel sein und sich sehr konkret beschreiben lassen. Zunächst sollten die Aufgaben ausgewählt werden, die das größte Arbeitsvolumen haben, aber zugleich die geringste Qualifikation erfordern. Mit anderen Worten: Aufgaben, die ein unerfahrener Junior mit einer guten Erklärung sowie zwei bis drei Feedback- und Korrekturschleifen erledigen kann.
Der Fokus liegt auf einer guten Erklärung, für die ein tiefes Prozessverständnis erforderlich ist. Das Teammitglied muss in der Lage sein, das Vorgehen Schritt für Schritt wiederzugeben. KI benötigt die Beschreibung eines konkreten Workflows mit allen Zwischenschritten und möglichen Fallstricken. Im nächsten Schritt muss dieser Workflow für die KI verständlich eingegeben werden.
2.1.2 Erstellung eines KI Assistenten und Prompting
Bevor ein Prompt, also die Delegation einer Aufgabe, richtig funktioniert, muss zunächst ein KI-Assistent erstellt werden. Dieser ist nötig, um den Aufgabenbereich angemessen einzugrenzen, sodass das Prompt seine maximale Wirkung erzielen kann. Ein Assistent besteht im Wesentlichen aus Systemprompts und Wissensdatenbanken. Die Systemprompts beschreiben den Aufgabenbereich und die Rolle des Assistenten genau und verweisen auf die richtige Nutzung der Datenbanken. In diesen Datenbanken ist das nötige Hintergrundwissen sowie Arbeitsproben zusammengefasst.
Ein KI-Assistent kann also nur von einer fachkundigen Person erstellt werden – oder in enger Zusammenarbeit mit einer solchen Person sowie einem KI-Experten. Die Prompts für die einzelnen Aufgaben müssen vorstrukturiert und vor jeder Aufgabe entsprechend ergänzt werden. Das Zusammenspiel von Assistent und Prompt muss ausgiebig getestet und optimiert werden, bis die Ergebnisse zufriedenstellend sind.
2.1.3 Reorganisation der Arbeit durch die KI
Das Kompetenzprofil vieler Tätigkeiten verändert sich: Routinetätigkeiten nehmen ab, während Analyse, Koordination und kreative Gestaltung zunehmen. KI ist dabei kein Ersatz, sondern ein Katalysator, der menschliche Fähigkeiten aufwertet. Gleichzeitig entstehen jedoch neue Kompetenzanforderungen, die Druck auf die Beschäftigten ausüben. OECD-Fallstudien bestätigen diesen Trend: Wo KI monotone oder repetitive Arbeitsschritte automatisiert, gewinnen menschliche Stärken wie Problemlösung, soziale Interaktion, Kommunikation und Kreativität an Bedeutung.
Die Arbeitsabläufe ändern sich grundlegend. Beschäftigte müssen zunehmend Entscheidungen bewerten, Ergebnisse interpretieren und mit intelligenten Systemen interagieren, statt Aufgaben eins zu eins auszuführen. Die Implementierung von KI in die Produktion erzeugt Anpassungsdruck für Beschäftigte und Unternehmen. Um dem entgegenzuwirken, muss die Arbeit grundlegend reorganisiert werden. Hier kommt das mittlere Management ins Spiel.
2.2 Mittleres Management im KI Zeitalter (Mesoebene)
Das mittlere Management ist das Rückgrat eines Unternehmens. Es muss sowohl die Umsetzung der strategischen Unternehmensziele organisieren als auch auf die menschlichen Bedürfnisse des Teams achten. Damit gehen eine große Verantwortung und eine hohe mentale Belastung einher. Für diesen Balanceakt sind ausgeprägte analytische, kommunikative und organisatorische Fähigkeiten erforderlich. In diesem Kapitel gebe ich einen kurzen Ausblick darauf, wie sich Change Management und Report Management verändern werden.
2.2.1 Change Management & KI
Bei einer unternehmensweiten Einführung von KI entfallen 70 Prozent des Aufwands auf das Change-Management und lediglich 30 Prozent auf die Technik. Projektmanager und Teamleiter müssen dabei mehr als nur die formalen Ausbildungen und Berufserfahrungen der Teammitglieder berücksichtigen. Wenn es um die Entfaltung von Potenzialen mithilfe von KI geht, gewinnen Soft Skills bzw. Talente an Bedeutung, wie aus dem vorherigen Kapitel ersichtlich wird.
Die Teamleitung hat die Aufgabe, den Weiterbildungsbedarf der einzelnen Teammitglieder zu ermitteln. Explorative, konzeptionelle und analytische Fähigkeiten werden so zu Moderatoren der KI-Implementierung auf der Mikroebene. Dadurch wird die Arbeit kognitiv ergonomischer. Das Ziel besteht darin, dass jedes Teammitglied seine Fähigkeiten bedürfnisgerecht skaliert. Wir nennen dieses Konzept „ScaleUp Factory”.
Um zeitliche und mentale Ressourcen für das Change Management freizubekommen, sollte das Report- und Datenmanagement optimiert werden. Dies wird Thema des nächsten Unterkapitels sein.
2.2.2 Report- und Datenmanagement mit KI
Wussten Sie, dass Wissensarbeiter bis zu 30 Prozent ihrer Arbeitszeit damit verbringen, nach internen Informationen zu suchen? Personen im mittleren Management jonglieren in der Regel mit mehreren Projekten gleichzeitig. Wenn sie ein Drittel ihrer Zeit damit verbringen, nach den richtigen Daten zu suchen, bleibt nur wenig Zeit und Energie, um Analysen durchzuführen und ausgewogene Entscheidungen zu treffen. Unternehmen müssen dem entgegenwirken, um ihre wichtigsten internen kognitiven Ressourcen freizubekommen. Die Nutzung von Retrieval Augmented Generation (RAG) ist ein schlüsselfaktor, um dies zu schaffen.
Jedes Unternehmen erzeugt und sammelt eine Menge an Daten. Handbücher, Berichte, Kundendaten, Daten der Zulieferer etc. Diese Datenmenge auszuwerten ist absolut unmöglich für Menschen, für einen KI-Assistenten ist es eine Frage von Sekunden. Unternehmen, die bereits angepasste Retrieval Augmented Generation (RAG) nutzen, schaffen sich in kürzester Zeit erhebliche Wettbewerbsvorteile durch schnelle Datenbasierte Entscheidungen.
Sozialen Vorteile: Wirtschaftlichen Vorteile:Automatische Datenerhebung und grafische Darstellung von Prozessverläufen, tägliche automatische Berichte und Warnungen bei bestimmten Ereignissen – all das klingt nach einem Segen, vor allem für die Führungsebene, die täglich Entscheidungen treffen muss, die einen immensen Einfluss auf den gesamten Betrieb haben können.
2.3 KI Automatisierung der Infrastruktur (Makroebene)
Die Impulse der Führungsebene haben existenzielle Auswirkungen auf das Unternehmen. Die Qualität strategischer Entscheidungen hängt unmittelbar von der Qualität der zugrunde liegenden Daten und analytischen Ergebnisse ab. Durch die zunehmende Integration von KI-Systemen verändert sich die Bedeutung dieser Informationsgrundlage: Die strategische Entscheidungsfähigkeit wird dann zunehmend durch die Leistungsfähigkeit der digitalen Infrastruktur, die Konsistenz der Datenarchitektur sowie die Effektivität automatisierter Analyse- und Prognosemodelle bestimmt.
Unternehmen, die frühzeitig in skalierbare Datenstrukturen und KI-gestützte Entscheidungsprozesse investieren, erhöhen ihre strukturelle Resilienz und Innovationsfähigkeit. Unternehmen, die diese Grundlagen hingegen vernachlässigen, riskieren systemische Wettbewerbsnachteile, da strategische Adaptivität ohne KI-gestützte Infrastruktur nur eingeschränkt möglich ist. Die Vorbereitung auf die KI-Revolution hängt maßgeblich von den Entscheidungen der Führungsebene ab. Investitionen in die Infrastruktur sind unerlässlich. Im nächsten Kapitel fasse ich zusammen, was Unternehmen heute tun müssen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

3. Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Wenn Sie diesen Text lesen, gehören Sie wahrscheinlich nicht zu den Pionieren, aber zu den innovativen Pragmatikern. Das Platzen der KI-Blase bedeutet lediglich, dass die Pionierarbeit in die nächste Phase übergeht. Es hat sich herauskristallisiert, welche Anwendungen funktionieren, wo Potenzial steckt und was lediglich eine Spielerei ist. Die Implementierung von KI-Technologien in die Wirtschaft ist eine Revolution oder eher eine Evolution – diese Einordnung war zu keinem Zeitpunkt übertrieben. Mit dieser fundamentalen Änderung gehen auch neue Betrachtungsweisen einher – eine seltene Gelegenheit für einen Paradigmenwechsel.
Fundamentale Veränderungen finden auf allen Ebenen statt: der technischen, der operativen, der organisatorischen und der psychosozialen. Deshalb ist auch ein Umdenken auf philosophischer Ebene erforderlich. Ihre Vision und Ihre Umsetzungsstrategie werden die Entwicklung in den nächsten Jahren maßgeblich bestimmen. In diesem kurzen Kapitel möchte ich Ihnen einige Impulse mit auf den Weg geben. Sie sollen Ihnen dabei helfen, diese unvermeidbaren Veränderungen pragmatisch und überlegt anzugehen, Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren.
3.1 KI muss strategisch in der Infrastruktur verankert werden
Produktivitätsgewinne durch KI sind keine Selbstverständlichkeit. Eine Infrastruktur, die für den effektiven Einsatz von KI benötigt wird, ist jedoch auch ohne KI-Automatisierung ein Zugewinn für Ihr Unternehmen. Die Schaffung dieser Grundlage sollte eine zentrale Aufgabe für die nächsten Jahre sein. Dazu gehören gute Datenqualität, optimierte Prozesse, klare, abteilungsübergreifende Workflows, eine solide IT-Infrastruktur und eine moderne Unternehmenskommunikation.
Dem „AI Readiness Index 2025“ von Cisco zufolge sind 40 Prozent der deutschen Unternehmen gut oder sehr gut auf die Anforderungen von KI eingestellt. Damit liegen wir im europäischen Vergleich auf Platz zwei hinter Großbritannien mit 61 Prozent. Zwei Drittel der deutschen Unternehmen betrachten den KI-Ausbau als essenziell, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die ScaleUp Factory kann Sie auf diesem transformativen Weg unterstützen. Gemeinsam mit unseren Partnerunternehmen setzen wir Pilotprojekte um, die als Leuchttürme fungieren und die weitere Transformation anleiten. Dafür nutzen wir unsere Expertise, unsere Netzwerke und unsere operative Stärke.
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3.2 In Weiterbildung investieren
Wie bereits im letzten Kapitel erwähnt, ist Change Management essenziell für eine erfolgreiche skalierbare Transformation. Die KI Anwendungsmöglichkeiten sind so vielseitig wie die Menschen, die in Ihrem Unternehmen arbeiten. Standardisierte, von oben vorgegebene Lösungen erreichen daher selten die nötige Effektivität. KI-geschulte Fachkräfte können einzigartige Anwendungsfelder und Workflows entwickeln und damit einen großen Mehrwert für Ihr Unternehmen schaffen.
Nutzen Sie die Weiterbildungsmöglichkeiten der ScaleUp Factory und unserer Partnerunternehmen. KI-Expertise refinanziert sich innerhalb weniger Monate. Viele Weiterbildungsangebote sind förderfähig und unsere Partner übernehmen teilweise sogar die bürokratische Arbeit für Sie.
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3.3 Kooperationen nutzen
Für die Umsetzung von Pilotprojekten sollten Sie sich Partner aus der Forschung oder aus dem Pool der lokalen KI-Start-ups suchen. Kooperationen mit Pioniercharakter bringen Sie schneller voran. Bis standardisierte Lösungen auf den Markt kommen, werden noch einige Jahre vergehen. Wenn Sie darauf warten, verlieren Sie wertvolles Momentum und damit auch Ihre Wettbewerbsfähigkeit und Ihre Marktanteile.
Mit unserem kurzfristigen Insourcing bieten wir von der ScaleUp Factory genau diese Möglichkeit. Wir arbeiten bereits mit Hochschulen wie der BTU Cottbus an Forschungsprojekten. Darüber hinaus entwickeln wir gemeinsam mit Partnerunternehmen im Rahmen von Pilotprojekten Lösungen zur KI-Automatisierung. Die Ergebnisse bringen bereits heute einen unvergleichlichen Mehrwert, der sich auch unmittelbar monetär auswirkt.
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3.4 Das ganze Team einbinden
Die wertvollste Ressource in Ihrem Unternehmen sind die Menschen, die dafür sorgen, dass alles läuft. Das wird sich durch KI nicht ändern. Um die Transformation erfolgreich umzusetzen, müssen Sie deshalb alle Mitarbeitenden proaktiv einbinden. Unter Umständen sind dafür die Schaffung neuer Organisationsstrukturen und die Implementierung einer modernen Unternehmenskommunikation erforderlich. Solche Veränderungen können sich auch auf die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur und somit auf die Identifikationsprozesse der Mitarbeitenden auswirken.
Transformationsprozesse müssen von der internen Unternehmenskommunikation begleitet werden. Die ScaleUp Factory unterstützt Sie dabei, die richtige Kommunikationsstrategie zu entwickeln und umzusetzen, damit Ihr Team motiviert bleibt und an einem Strang zieht.
4. Fazit
Die Analyse zeigt, dass die aktuellen Produktivitätsgewinne durch KI die Erwartungen noch nicht erfüllen. Dies ist unter anderem auf strukturelle Defizite in Unternehmen zurückzuführen. Mangelnde Datenqualität, unzureichend standardisierte Prozesse, regulatorische Komplexität sowie Qualifikations- und Akzeptanzlücken verhindern eine breite Skalierung KI-basierter Automatisierung.
Gleichzeitig bestätigen empirische Studien, dass KI bereits jetzt und auch langfristig tiefgreifende Veränderungen auf Mikro-, Meso- und Makroebene bewirkt. Unternehmen, die frühzeitig in Infrastruktur, Weiterbildung und adaptive Organisationsformen investieren, schaffen die Voraussetzungen für nachhaltige Produktivitätszuwächse und eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit. Die KI-Transformation erweist sich somit als langfristiger strategischer Entwicklungsprozess, den Unternehmen ernsthaft angehen müssen.

